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Re: Der Hinterkaifeck-Thread von AllmysteryNaja "Schreitests" sind heute noch sehr beliebt. Heute werden sie von phonetischen Instituten der Universitäten durchgeführt, wie man beispielsweise an den Fällen von Mirco S. und von Tanja Gräff sehen kann. Die Durchführung solcher Tests scheint auch heute noch schwierig zu sein, die Auswertung nimmt zumindest im Fall von Tanja Gräff viel Zeit in Anspruch, vielleicht ein Test auch zu keinem Ergebnis. Zu vieles ist offensichtlich bei der Simulation von Schreien zu bedenken. Wie Ermittlungsrichter Wiessner nun darauf gekommen ist einen solchen "Schreitest" durchzuführen, ist eine interessante Frage. Kommt darauf an, wie üblich so etwas früher war und ob es vor allem damals auch üblich war den Test "hemdsärmelig" ohne sachkundige Gehilfen durchzuführen. Vielleicht wollte er tatsächlich ein schnelles Ergebnis und einen Beleg für das Lockmittel loses Rind, wobei er die Hörbarkeit von Geräuschen, die ein loses Rind im Stall verursacht , offensichtlich gar nicht hat testen lassen. Da hat er sicher als Gerichts bekannt unterstellt, dass man solche Geräusche im Wohntrakt wahrnehmen kann.
Re: Der Hinterkaifeck-Thread von AllmysteryEin losgelassenes Rind in einem sauberen Stallgang kann somit keine Erklärung abgeben, dass die Bewohner durch ein freigebundenes Rind an den (so genannten) Tatort gelockt wurden.
Der Widerspruch „sauberer Stallgang” versus „seit der Tat freilaufendes Rind” ist den erkennungsdienstlichen Denkern und Organen erst gar nicht aufgefallen. Die waren wohl auch nur geschockt durch die Anzahl und den Zustand der Opfer (Kinder). Doch es gab dort einen, der über alles Bescheid wusste, dass tatsächlich! … und wieviel Vermögen entwendet wurde und wie die Einbrecher noch kurz vor der Tat Spuren hinterlassen und wie sie sich Zutritt verschafft haben. Denn der Gruber hatte höchstpersönlich mit ihm seine Beobachtungen geteilt. Und dann wurden die Bewohner durch ein freigelassenes Rind in den Stadel gelockt, ein Umstand, der von der Schmaderer Bande pressebekannt war. Deshalb konnte es sich nur um Raubmord handeln. Das alles hatte dieser Mann auch Kraft seines Amtes als Ortsvorstand als seine eigenen erkennungsdienstlichen Leistungen den anwesenden Schaulustigen und den vor Ort befindlichen Pressevertretern mitgeteilt und dabei Führungen durch das Haus unternommen. Unmittelbar am Abend der Auffindung. Und am Tag darauf konnte das dann jedermann für immerdar Schwarz auf Weiss in der Tagespresse lesen. Und keine Frage, er war dazu ja auch bevollmächtigt und ihm oblag die Interpretationshoheit. Wer sollte also daran Zweifel hegen? Mehr als das finden wir ja dann auch nicht in den amtlichen Aufzeichnungen der jeweiligen Ermittlungsrichter.
Re: Der Hinterkaifeck-Thread von Allmystery@Schneiderlein
Bei Überlegungen zum Tatmotiv liegen wir nicht weit auseinander. Ich meine auch, dass es sich um eine Beziehungstat im engsten Sinne handelt. Die Tat galt in erster Linie Viktoria zu der eine intime Beziehung bestand. Die anderen Opfer mussten sterben, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Viktoria war am übelsten zugerichtet ( Würgemale, zahlreiche Schläge auf den Kopf), die anderen wurden zwar getötet, aber nicht massakriert. StA Renner sah Viktorias Verletzungen als so schlimm an, dass er nur ihre Verletzungen in seinem Bericht an seinen Vorgesetzten besonders hervorgehoben und beschrieben hat, soweit es ihm als medizinischen Laien möglich war. . Die Tat war mE ein Verzweiflungsakt und hat sich als "ultima Ratio" dargestellt. Aus meiner Sicht wollte sich jemand durch die Tötung der ehemaligen Geliebten aus einer verzweifelten Lage befreien. Vorwürfe hat er mE über eine ziemlich lange Zeit hinweg von zwei Seiten gehört , von der Familie und von ihr und das hat er nicht mehr ertragen, weil er zermürbt war. Da hat eine Kleinigkeit genügt um das Fass zum Überlaufen zu bringen, so wie es Marneros beim Intimizid als typisches Merkmal betrachtet. Wie wir aus der S-Chronik wissen war die Schwiegermutter gegen eine Heirat nach dem Tod der Tochter. Die Familie wird es ihm nie verziehen haben, dass er sich gleich nach dem Tod der Mutter auf ein intimes Verhältnis mit Viktoria, der Sittlichkeitsverbrecherin eingelassen hat, die ihm aus deren Sicht nur etwas vorgemacht habe. Wenn er zu Hause war, hat er sich vielleicht aufhetzen lassen, wenn er Viktoria sah, war er wieder auf ihrer Seite und angetan von ihr. Viktoria hat ihm sicher oft mit bitterbösen Worten vorgeworfen, dass er sie mit einem Kind hat sitzen lassen und dass er sich noch nicht mal aus Feigheit und Schwäche zu dem Kind bekannt hat und sie lieber ins Zuchthaus gebracht hätte wegen der Inzestbehauptung. Die anderen werden ihm vorgeworfen haben, dass er ein verdammter Feigling ist und zu schwach ist um Viktoria zu erkennen und ihr vor allem Paroli zu bieten, wenn sie von ihm Unterhalt verlangt und ihn nicht in Ruhe lässt. Die Ursache der verzweifelten Lage war mE Schwäche, daraus resultierend dann eine Wankelmütigkeit, die ihres Gleichen sucht. Man sieht es an der Inzestanzeige von 1919, an der Rücknahme der Anzeige und am Widerruf der Rücknahme. Durch die Tötung konnte die Ursache der verzweifelten Lage natürlich nicht beseitigt werden. Vielleicht gab es einen kurzen Moment des Triumphes über die Opfer, dann kehrten aber die Dämonen zurück und mit ihnen die Unsicherheit, ob das alles wirklich richtig war. Diese Unsicherheit hat mE auch dazu geführt, dass die Auffindung so lange verzögert worden ist. Da wurde immer wieder darüber nachgedacht, was noch an Spuren beseitigt werden muss, welche Fehler vielleicht noch ausgemerzt werden können. Zum Schluss war nicht mehr präsent, was schon alles gemacht worden ist und was noch aussteht und so sind mE die Nachlässigkeiten mit dem Schlüssel und dem Heuseil passiert, die leicht hätten zur Überführung führen können. Im Nachhinein folgten dann zeitweise zur Beruhigung des Gewissens forsche Rechtfertigungsversuche ( "Hand Gottes", "Gerechte Strafe Gottes", "Verbrechen Blutschande ausgerottet") , aber es sind ja auch ganz andere Begegnungen überliefert wo dem Gröberner Bauern pure Verzweiflung anzumerken gewesen sein soll, beispielsweise am Marterl zu den Jahrestagen der Mordtat und bei der Mission, in deren Mittelpunkt die Totenehrung ( "Libera me") steht.
Re: Der Hinterkaifeck-Thread von Allmysteryähnliche Gedanken äusserte ich hier in anderen Foren. Im letzten Jahr befragte ich einen Studienkollegen der auch Gerichtsgutachten für stark auffällige Straftäter , auch in harten Beziehungsdramen. Er kannte die Causa Hk nur oberflächlich und ich diskutierte mit ihm meine Erkenntnisse. Einer seiner grundlegenden Aussagen waren das Täter und Opfer sich gut kannten und in einer wechselseitigen Beziehung standen. Durch die Nähe der Lebensumgebung beider schaukelten sich die Spannungen in unkontrollierte Bereiche. Der Täter baute sich eine Erwartungshaltung auf die er rational nicht mehr kontrollieren konnte. Die Summierung, besser Multiplikation lief nach der Chaostheorie ab. Auch unbedeutende Anlässe heizten die Sache an. Der Schlittenbauer war getrieben Dämonen die er selbst gerufen hatte. Auch innerhalb seines Clans gab es niemanden der ihn bremsen wollte.
Re: Der Hinterkaifeck-Thread von Allmystery@Schneiderlein
Ja, die Diagnose HK-Krankheit trifft es gut, wie mancherorts mit dem Thema inzwischen umgegangen wird. Wenn etwas offensichtlich ist, dann kann es so nicht gewesen sein, Verschwörer-Logik. Theoretisieren und Auseinanderpflücken von Argumenten in aggressiver, oberlehrerhafter oder ironischer Art und Weise, sich auf Nebenkriegsschauplätze begeben, andere mit Einzelheiten und Nebendingen überschütten. Irgendwo wird schon irgendwas nicht passen. Inzwischen sind die Symptome allerdings auffällig, wie man aus Beiträgen von "HK Gästen" entnehmen kann, die dort mal vorbeischauen.
Re: Der Hinterkaifeck-Thread von AllmysteryMein Beitrag basierte auf die Ansicht eines Aussenstehenden, der nicht wie viele hier engagiert ist. Natürlich braucht man für viele Erkenntnisse in Sachen kein umfangreiches Studium. Wichtig erschien das HK eine Beziehungstat und kein Raubmord war. Diese fatale Fehleinschätzung beeinflusste die Aufklärung wesentlich. Sicher war das auch ein Grund das der Reingruber sich völlig zurückzog, da ihm das Tatmotiv vorgegeben wurde. Er als erfahrener Ermittler konnte sich nicht durchsetzen, auch deswegen weil niemand eine anderes Motiv in den Sinn kam. Man kann den Spiess auch umdrehen und die Frage stellen hätte die Mordtat auch verhindert werden können. Ich glaube nicht so wie die Fakten sich darstellen. Vielleicht nur dann wenn der alte Gruber in diesen Tagen wesentlich argwöhnischer gewesen wäre. Gerade diese Arglosigkeit wurde ihnen zum Verhängnis. Dabei wäre mehr Sorgfalt in Anbetracht der Umstände angebracht gewesen. Man muss nicht gleich von Mord ausgehen. Aber Brandstiftung wäre auch möglich gewesen um sich zu rächen.
Re: Der Hinterkaifeck-Thread von AllmysteryEher ein „Troll-Trio”, welches zur Zwangsdiskussion bläst. Glaubwürdigkeit geht anders. Ein totalitärer Zustand eben.
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